Sickerwasser entsteht im Inneren des Deponiekörpers. Es enthält Bakterien und eine Reihe von organischen und unorganischen giftigen Chemikalien, welche den Wert der maximalen Arbeitskonzentration (MAK) um ein Hundertfaches übersteigen. Wenn Sickerwasser nicht gesammelt und aufbereitet wird, kann es ins Grundwasser gelangen und ist eine potenzielle Gefahrenquelle für Mensch und Natur.
Durch die hohen Schwankungen in der Menge und der Zusammensetzung des Sickerwassers ist eine herkömmliche Abwasserbehandlung entweder unmöglich oder nicht effizient genug.
Die modernste, effizienteste und umweltsicherste Technologie zur Aufbereitung von Sickerwasser ist die Umkehrosmose. Die Umkehrosmose ist ein physikalischer Prozess, in dem das Sickerwasser mit Hilfe von semipermeablen und synthetischen Membranen gereinigt wird. Das verschmutzte Wasser wird unter hoher Druckeinwirkung durch die Membran gepresst. Während die Wassermoleküle die Membran durchqueren können, werden schädliche Inhaltsstoffe, wie Keime, Bakterien oder Salze zurückgehalten. Das Sickerwasser kann dadurch effizient gereinigt werden und unbedenklich in Flüsse und Seen abgeleitet werden. In einer Umkehrosmoseanlage kann ein Reinigungsgrad von > 99,9% erreicht werden.
Umkehrosmoseanlagen finden weltweit Anwendung und werden derzeit auf rund 60 Abfalldeponien in Deutschland, auf 10 Abfalldeponien in Portugal, auf 7 Abfalldeponien in Griechenland, auf 6 Abfalldeponien in Frankreich und auf Abfalldeponien in Malta, Österreich, England, Polen, Rumänien, Korea und Malaysia betrieben. Umkehrosmoseanlagen werden auch auf einigen Abfalldeponienin Russland betrieben.